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    ursprüngliches Chirurgielexikon von H.Sabiers1, Uniklinik Köln, als Word-Datei
   
 
  (unilocularis, granulosus, hydatidosus)
Meist symptomlos, Gefahr der sekundären Infektion bei Operation, Diagnose durch meist typisches Sonographiebild, CT sowie KBR, passive Hämagglutination, Latexagglutination, oder indirekte Immunfluoreszenz mit Echinococcus alveolaris Antigen. Mebendazol = Vermox® als medikamentöse Behandlung.
Über eine dicklumige Kanüe wird der Zysteninhalt abpunktiert und eine 20%-ige NaCl - Lösung instilliert. Nach 5-10 min sind die Zystizerken abgetötet. Die oberflächlichen Wandbereiche werden reseziert, die dünne Zystenwand und event. Tochterblasen werden entfernt. Dann können für wenige Minuten formalingetränkte Kompressen eingelegt werden. Der Resektionsrand wird zirkulär übernäht, die Zyste bleibt offen. Lungenechinokokkus bedeutet Op-Indikation, der erkrankte Lungenabschnitt wird exstirpiert.
   
 
  (alveolaris)
Hauptdifferentialdiagnose in CT und Sonographie: maligner Tumor, Gefahr des Weiterwachsens bei Operation. DD zu Echinicoccus cysticus mit den dort genannten Methoden.
   
 
   
monomorphes oder pleomorphes Adenom (Mischtumor) der Parotis, der als Extremfall um den Unterkiefer herumreicht und den weichen Gaumen und die seitliche Pharynxwand vorwölbt.
   
 
   
vgl. Ventrikelseptumdefekt, Ductus arteriosus Botalli, wenn der Widerstand im Lungenkreislauf das Ausmass des Widerstandes im grossen Kreislauf erreicht hat und es zu einer Shuntumkehr gekommen ist. Op deshalb (vorher!) im frühen Kindesalter.
   
 
   
vgl. Kolortectales Karzinom
   
 
   
Verlagerung des Wandteils eines Organs nach aussen bei angeborenem Defekt.
vgl.
Harnblasenmissbildung, Harnröhrenmissbildung
   
 
   
vgl. Harnröhrenmissbildung
   
 
   
zweithäufigste Luxation nach der Schulter. Nach hinten, nach posterioradial und Radiusköpfchenluxation (vgl Monteggiafraktur) Aufhebung des Hüter´schen Dreiecks.
Repostion, 3 Wochen Gips.
Verletzung der A. und V. cubitalis, der Nn. ulnaris und radialis, Arthrose, Seitenbandinstabilität. Deswegen den Befund nach 14 Tagen unter Bildwandler kontrolleren, sollte das Gelenk dann noch aufklappbar sein, besteht eine Indikation zur Seitenbandnaht.
   
 
   
vgl. Arteriotomie, Ischämie, Mitralstenose, Thrombose, arterielle
sind ca 70 % der arteriellen Verschlüsse. Gehen meist vom Herzen aus (Klappenerkrankungen, Vorhofflimmern, heute meist nach Infarkten). Selten gehen sie von höher gelegenen Arterien aus (thrombotische Auflagerungen auf ulzerierten Intimaplaques, partiell thrombosierte Aneurysmen). Die Prädilektionsstellen sind Aufzweigungen grosser Arterienäste, insbesondere im aortoiliacalen und femoropoplitealen Bereich. Absolute und dringende Op-Indikation. Insbesondere, wenn der Verschluss zentral des Kniegelenkes bzw. der Ellenbeuge zu lokalisieren ist. Meist in LA, Nüchternheit nicht anwarten. Selbst noch nach Tagen können Teil- oder Vollremissionen erreicht werden. Amputation erst nach dem Versuch einer Revaskularisierung oder bei eindeutiger Demarkationsgrenze. Bei peripheren Verschlüssen wird die Op-Indikation auch grosszügig gestellt. Selbst bei guter akuter Kollateralisierung kann später eine erhebliche Claudikatio auftreten. Bei peripheren Verschlüssen muss eine konservative Therapie mit Fibrinolytica in Betracht gezogen werden. Eine chirurgische Therapie kann in ausgewählten Einzelfällen bei akutem extrakraniellem Verschluss der Karotiden sowie bei Verschluss der A. mesenterica superior in Betracht kommen.
Erfolgt die Arteriotomie im Bereich des primären oder sekundär weitergewachsenen Gefässverschlusses, - also über thrombotischem Material - darf das Gefäss zunächst keinesfalls mit Gefässklemmen abgeklemmt (Gefahr des Abqueschens des Thrombus), sondern nur mit Gummizügel hochgezogen, bzw. komprimiert werden. Stets wird zunächst die Ausflussbahn befreit. Dann erfolgt die Heparininstillation (20 - 50 ml einer Lösung mit 5000 IE Heparin auf 100 ml NaCL) nach distal und anschliessend die Desobliteration nach proximal.
Normalerweise reicht der Fogarty Katheter zur Embolektomie, bei stärkerer Wandadhärenz kann der Ringstripper nach
Vollmar geeigneter sein. Rififi-Methode: Blockieren der distalen Strombahn zum Auffangen abgerissener Thromben durch die Ballonsonde, Lösen des thrombotischen Materials durch den Ringstripper. Ebenso muss das operative Einschleppen von thrombotischem Material in seitlich abgehende Gefässe vermieden werden (A.subclavia in A. carotis communis, aus der Aortenbifurkation in das Iliaca-Femoralis-Gebiet der kontralateralen Seite). Man kann das entsprechende Gefässgebiet während der Embolektomie manuell abdrücken, das Gefäss durch einen Fogarty blockieren, event. über Arteriotomie an der A. femoralis der nichterkrankten Seite. Stets muss vor Op-Ende die gesunde Seite kontrolliert werden, notfalls durch intraoperative Angiographie. Die präoperativ eingeleitete systemische Heparinisierung wird intra- und postoperativ kontinuierlich fortgesetzt. Die Wiederfreigabe des Blutkreislaufes soll jeweils langsam erfolgen, um den Blutabstrom in die ggf. maximal weitgestellten Gefässe des ischämischen Bezirks komprimieren zu können. Metabolische Ischämieprodukte können zu erheblichen Verschiebungen im Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt führen, damit wird die renale und respiratorische Situation verschlechtert (Postischämiesyndrom) . Man muss bereits intraoperativ entsprechend Flüssigkeit und Volumen substituieren. Ein weiteres postoperatives Risiko ist ein Kompartmentsyndrom, ausgelöst durch ein schweres interstitielles postischämisches Muskelödem, das den Kompartimentdruck über den kapillären Perfusionsdruck steigern kann. Irreversibele Muskel- und Nervenschädigungen, einzige Therapie ist die Fasziotomie.
Postoperative Antikoagulantienbehandlung: In der Regel 1-2 Jahre, am besten zeitlebens, insbesondere, wenn die Ursache der Embolie nicht therapiert werden kann.
   
 
   
stellt das Narbenstadium einer Refluxösophagitis dar. Präcancerose mit einer Entarungshäufigkeit von 15 %. Das Plattenepithel des Ösophagus wurde in der gesamten Zirkumferenz eines Segmentes des distalen Ösophagus durch Zylinderepithel ersetzt, wie es im Magen üblich ist. An der Übergangszone zum Plattenepithel treten sogenannte Übergangsulcera auf, bedeutend häufiger als das eigentliche Barrett-Ulcus, welches ringsum von Zylinderepithel umgeben ist.
   
 
   
vgl. Kolorektales Karzinom, Ärztetagung März 96
   
 
   
Standartverfahren zur planmässigen Anlage einer Kolostomie oder Ileostomie ist die sofortige Darmeröffnung mit enterointracutaner Naht und unmittelbarer Versorgung durch einen geeigneten Colostomiebeutel. Eine endständige Kolostomie liegt im Hautniveau, eine doppelläufige über einem Kunststoff- oder Glasreiter, während eine Ileostomie stets prominent evertierend angelegt wird. Dazu muss eine entsprechende Länge des überstehenden Ileums (ca 2-4 cm) durch Anheftungsnähte zwischen Faszie (vorderer Rectusscheide) und Serosa gesichert werden.
Eine kunstlose Enterostomie wird bei vorgeschädigtem Darm, also etwa im Ileus, so angelegt, dass das entsprechende Darmende durch eine eher weite Faszieninzision unter Verzicht auf jede Naht an der Darmwand mehrere cm prominent angebracht wird, äussere Korrektur nach Überstehen der kritischen Phase.
   
 
   
1-4% aller Hirntumoren. Männer im 10.-30. LJ bevorzugt. Ventrikelnah, deswegen Zeichen der allgemeinen Hirndrucksteigerung.
   
 
   
Frakturen kindlicher Knochen mit Einbezug der Wachstumsfuge.
vgl.
Salter-Harris, vgl. Aitken, vgl. Müller und Ganz, vgl: kdb:Epiphysenfrakturen
Salter-Harris Aitken Müller und Ganz Läsion
Salter I   MG I isolierte Epipyseolyse
Salter II Aitken I MG II Lyse + metaphysärer Keil
Salter III Aitken II MG III Lyse + epiphysärer Keil
Salter IV Aitken III MG IV epiphysär-metaphysäre Fraktur
Salter V Aitken IV MG V Crush, axiale Stauchung der Epiphyse, vgl. Langenskjöld
    MG VI Verletzung des periepiphysären Ringes , vgl. Müller und Ganz VI

Die Kleiger Fraktur ist eine spezielle Aitken II Fraktur mit sagittalem oder vorderem Spaltbruch der distalen Tibiaepiphyse lateral, vgl. auch Tubercule de Chaput

   
 
   
Reine Lösung im Bereich des Blasenknorpels, Stratum germinativum ist nicht verletzt. Konservative Therapie.
vgl.
Aitken, Salter,
   
 
   
obere Harnröhrenspalte beim Mann. Hemmungsfehlbildung der Harnröhre, die eine nach oben offene Rinne and er Oberseites des dorsal gekrümmten Penis bildet und in Glans oder Corpus penis fehlmündet.
vgl.
Harnröhrenmissbildung, vgl. Hypospadie
   
 
   
Sammelbegriff für Geschwülste, die dem Alveolarfortsatz aufsitzen, sie gehen vom Paradontium aus und enthalten Riesenzellen.
   
 
   
obere Armplexuslähmung als Geburtstrauma, Mororrad- oder Arbeitsunfall. Lähmung des Hebens, Aussenrotierens, der Armbeugung, der Schulterhebung, des Zwerchfells. Arm in Innenrotation, Atrophie der Mm. deltoideus, biceps, Vorderarm- und Handmuskeln. Sensible Ausfälle nur an der Aussenseite des Oberarmes und der dorso-radialen Seite des Unterarmes. BSR und RPR fehlt.
vgl.
Relaxatio diaphragmatica, Klumpke-Lähmung (untere Armplexuslähmung).
   
 
   
vgl. Kolorectale Karzinome, Denonvilliers-Fascie
   
 
   
Jejunuminterponat, Roux-Y-Ösophagojejunostomie, Ösophagojejunostomie End-zu-Seit mit hochgezogener Jejunumschlinge und Braun'scher Fusspunktanastomose, Roux-Y-Ersatzmagen, Interpositionsmethode Postoperative Substitution von Vitamin B 12 und Pankreasfermenten ist obligat.
   
 
  Extrakorp. Stosswellenlithotripsie
vgl. Urolithiasis
   
 
   
Während der offenen Operation am Herzen übernimmt die Herz-Lungenmaschine für mehrere Stunden die entsprechenden Funktionen. Kanülierung der Vv. cavae oder venöse Drainage durch den rechten Vorhof hindurch.
Blutfluss durch Oxygenator, Rollenpumpe, Wärmeaustauscher, Filter, Rückfluss in den Aortenbogen.
Nach 3 Stunden tritt eine Blutschädigung auf (Hämolyse, Eiweissdenaturierung, Thrombozytendestruktion, Verbrauchskoagulopathie), Embolie (Fett, Luft, Fremdkörper), Membranschäden der Lunge.
Hypothermie vgl. dort.
Myocardprotektion vor Hypoxie und Ischämie (führt zu low-output, ventriculären Rhythmusstörungen, ischämischer Kontraktur) durch Hypothermie und kardioplegische Lösung.
   
 
  - Synonym: Dieulafoy-Ulcus, siehe dort.
 
   
Quellen Verlauf Links
     
1   urspr. Autor: H. Sabiers (Hsabiers@aol, SabiersH@Kliniken-Koeln.de)  
begonnen   21.08.06    
aktualisiert   24.08.06   Textmarken
    28.01.07   int. Links
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