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    ursprüngliches Chirurgielexikon von H.Sabiers1, Uniklinik Köln, als Word-Datei
   
 
  - "Armaturenbrett-Verletzung"
Allgemein als Beschreibung eines Verletzungsmusters infolge Anstossens an zB ein Armaturenbrett.
Als Frakturbezeichnung "Dashboard fracture" benutzt für eine Fraktur des dorsalen Hüftpfannenrandes, Luxatio posterior mit Gefahr der Ischiasverletzung.
Typische Verletzung beim Autounfall mit Kompression von lateral oder durch Anstossen des (im Sitzen angewinkelten) Beines vorne ans Armaturenbrett: ergibt
1. hintere Acetabulumfraktur,
2. ev. Kondylenfraktur durch die Patella, die wie ein Keil zwischen die Kondylen gedrückt wird und
3. Verletzung des hinteren Kreuzbandes.
vgl.
Acetabulumfraktur, Femurfraktur
   
 
  ductales Ca In Situ
Mastopathie mit erhöhtem Entartungsrisiko, erhöhte Proliferation, hochgradige Atypien. Entartungsrate 21% in 10 Jahren,
vgl
Gangpapillomatose, CLIS, fibrös-zystische Mastopathie.
   
 
   
Fraktur des 2. Halswirbels (Axis), 10% aller HWS-Frakturen. Überstreckung, Kopf-Genickschmerzen, Instabilität, Querschnittsymptomatik: je nach Dislokationsgrad.
vgl. kdb: radiologische Kriterien, Überlegungen zur
Stabilität des Axis, Beurteilung der HWS
   
 
  - meist bloss als Klumpke-Lähmung bezeichnet
untere Armplexuslähmung, siehe Klumpke-Lähmung
vgl.
Erb-Duchenne-Lähmung (Lähmung oberer Armplexus).
   
 
   
enthält als parasympatische Nervenbahnen aus dem Sacralmark die Nn. erigentes, Sie befindet sich an der Hinterwand der Prostata, sollte bei Rektumexstirpationen oder bei tiefen anterioren Resektionen geschont werden.
vgl.
Kolorectales Karzinom, Erektionsverlust.
   
 
   
entsteht durch Einstülpungen des Ektoderms an Stellen embryonaler Faltungen oder an Vereinigungsstellen des äusseren Keimblattes, angefüllt mit Talg, Haar- und Hautdetritus. zB Sakraldermoid (dort wird allerdings die Dermoid-Ätiologie inzwischen als veraltet angesehen!)
   
 
   
Polyglycolsäurefaden, Resorptionsdauer 3 Monate, Reissfestigkeit nach 14 Tagen bei etwa 50%.
   
 
   
Hauptparameter für die Indikation sind eine mehrtägige, sich verstärkende Oligurie, Anurie, Serumharnstoff über 30 mmol/l, Kreatinin über 1000 mmol/l, oder anders nicht korrigierbare Kaliumwerte von über 6.5 mval/l.
Bei allgemeinchirurgischen Patienten ist die Notwendigkeit zur Dialyse besonders im Rahmen eines prä- oder intraoperativen Volumenmangels mit Hypotonie, bei Polytrauma und Peritonitis gegeben. Gerade in letzterem Fall ist eine sehr frühzeitige Dialyseindikation gegeben. Voraussetzung sind arterielle Drucke von über 80 mmHg.
vgl.
Shunt
   
 
  - Synonym Exulceratio simplex
solitäres Schleimhautulcus des proximalen Magenanteils, entsteht auf dem Boden einer Gefässanomalie (abnorm grosskalibrige, unmittelbar unterhalb der Muscularis mucosae verlaufende Arterie), als Komplikation starke Blutung bei Arrosion der Gefässwand.
   
 
   
ist bei allen operativen Eingriffen bei MammaTu, auch bei den brusterhaltenden, obligat. Bei letzteren gesonderter Zugang über Pectoralisrandschnitt, Aussparung der apicalen axillären Lkn
vgl.
Skip Metastasen.
   
 
   
Pseudodivertikel im Dickdarm, in 5 % der Bevölkerung vorhanden (über 70 Jahre mehr als 50 %!). In 15-20 % der Fälle Übergang zur Diverticulitis. Bei höherem Anteil immungeschwächter Patienten werden zunehmend schwerere Fälle gesehen.
Diagnose meist durch Colon-Kontrasteinlauf, beurteilen von Entzündung, Stenose, usw. Ist eine konservative Behandlung vorgesehen und muss ein Karzinom ausgeschlossen werden, wird endoskopiert. Es gibt trotzdem falsch positive und falsch negative Befunde.
Eine prophylaktische Operation ist nicht gerechtfertigt. Es gibt Ausnahmen, z.B bei jungen Menschen mit ausgeprägten Divertikeln und beginnender Symptomatik, oder bei Nierenkranken, die zur Dialyse anstehen (Immunsuppression).
Empfohlen wird bei Divertikulitis immer die elektive Resektion, wenn konservative Massnahmen nicht zu einer dauerhaften Beschwerdefreiheit führen. Insbesondere bei mehreren akuten Entzündungsschüben (gedeckte Perforation), bei Stenosen oder Fisteln als Folge davon, oder bei Entwicklung und längerem Bestehenbleiben eines tastbaren, druckdolenten Tumors im linken Unterbauch, besonders bei Unsicherheit in der Differentialdiagnose zum Sigmakarzinom. Unerklärte Fieberschübe können auch durch eine Diverticulose ausgelöst werden, eine Ureter- oder Harnblasenbeteiligung kann vorliegen. Ein irritables Kolon kann auch mit Divertikeln zusammen vorkommen und eine tastbare Walze ausbilden, hier fehlen jedoch die ausgeprägten Entzündungszeichen.
Eine Divertikelblutung ist meist konservativ behandelbar, allerdings sind meist mehrere Bluttransfusionen erforderlich. Die Resektion kann dann unter guten Bedingungen im freien Intervall durchgeführt werden.
Op Ziel ist die Entfernung des entzündlich veränderten Dickdarmabschnittes. Divertikel in höheren Abschnitten oder im Rektum können meist belassen werden, da sie kaum zu Entzündungen neigen. Je nach Situation kann ein ein- bis dreizeitiges Vorgehen indiziert sein. Bei freier Perforation sollte auch bei älteren Patiente die sofortige Resektion des befallenen Darmabschnittes durchgeführt werden (
nach Hartmann). Eine Vorverlagerung nach Miculicz ist heute verlassen und bei entzündetem Mesokolon sehr problematisch.
Nach Resektion ist weiterhin schlackenreiche Kost anzuraten. Rezidive sind sehr selten, Nachkontrolle ist nicht erforderlich.
   
 
   
vgl. Ulcus ventriculi, Typ Johnson II (= Kombinationsulcus).
   
 
   
Lc und Ec in erster Portion = Infektion der Urethra,
2. Glas entspricht dem Mittelstrahlurin
3. Portion wird nach Prostatamassge abgegeben und enthält event. pathologische Zellen des Prostatasekretes (kontraindiziert bei akuter bakterieller Prostatitis).
vgl.
Pyurie
   
 
   
an drei definierten Öffnungen einer Speiseröhrensonde wird der Druck stationär ermittelt, während des Schluckens werden die Druckschwankungen registriert.
vgl.
Durchzugsmanometrie.
   
 
   
Melanosis circumscripta praeblastomatosa, Lentigo, Vorstufe des LMM (Lentigo-Maligna-Melanom), hat die beste Prognose aller Melanome
vgl.
Melanom, dort auch LMM
   
 
   
kommen im Dünndarm und der Appendix, selten in anderen Organen vor. Stets maligne oder potentiell maligne. In der Appendix meist Zufallsbefund, sie metastasieren seltener als die des Dünndarmes. Dünndarmkarzinoide werden erst im Stadium der Metastasierung in die Leber mit den entsprechenden Karzinoidsymptomen und den dann hormonell bedingten Störungen erkannt (Flush, Diarrhoe, Hypotension). Tumoren über 2 cm Ø haben fast stets metastasiert. Unter den histologischen Formen (insuläre, trabekuläre, glanduläre, undifferenzierte und gemischte) ist ein gemischtzelliges Bild prognostisch günstiger. Undifferenzierte haben eine Überlebenszeit von 1/2 Jahr.
Labor: Serotonin und 5-Hydroxylindolessigsäure im 24-h-Sammelurin (normal 2-8 mg/24h, pathologisch ab 15 mg/24h, bei Karzinoidsyndrom ca 15-30 mg/24h).
Resektion auch bei Metastasierung, inclusive der Metastasen, etwa durch Leberteilresektion. Alternativ A. hepatica Embolisierung. Serotoninantagonisten können symptomatisch wirksam sein.
vgl
Karzinoide , Appendixkarzinoid
   
 
   
selten, langsam progrediente Stenoseerscheinungen, occulte Blutungen, wird meist im Ileus nach langer Anamnese erst operiert. Diagnostisch kann ein Dünndarmkarzinomverdacht durch Röntgenpassage, Sono und CT erhärtet werden. Die lokale Resektabilität entscheidet sich an der Infiltration des Stammes der Vasa mesenterica superior. Somit sind primär die Hauptgefässstämme darzustellen. Damit kann man auch intraoperativ kritische Situationen vermeiden.
   
 
   
Übernähung, Randexzision, Segmentresektion, das gilt auch für eine retroperitoneale Duodenalruptur. Hier ist nach Mobilisation der Flexura duodenojejunalis meist eine spannungsfreie Naht möglich. Ein älterer Befund wird bei Peritonitis mit einer Diskontinuitätsresektion behandelt. Im Dünndarm muss man den Defekt decken, eine Drainage reicht nicht aus. Am günstigsten ist in der Regel eine Anastomose mit einer Roux-Y-Schlinge. Bei der Kombination einer Pankreasgangverletzung im Kopfbereich mit einer Duodenalruptur kann eine Whipple-Operation erforderlich sein.
   
 
   
Dukes 1932 - Stadieneinteilung des kolorektalen Karzinoms:
A: das Karzinom ist auf die Darmwand beschränkt
B: Das Karzinom hat die Darmwand durchbrochen
C: Es bestehen Lymphknotenmetastasen im Abflussbereich
D: Es bestehen Fernmetastasen
   
 
   
früh: Durch hyperosmolare Nahrung im Jejunum (Billroth-II, Y-Roux) werden dem zirkulierenden Plasmavolumen bis 20 % entzogen. Innerhalb von 30 Minuten postprandial Kollaps mit Schwitzen und Übelkeit.
spät: Ein funktionell reaktiver Hyperinsulinismus führt nach 2 - 3 Stunden zu extremen Blutzuckerschwankungen, anfangs Hyperglycämie, dann Hypoglycämie.
vgl.
Henley-Saupault = BII-BI Umwandlungsoperation mit erhaltener Anastomose
   
 
   
Meist Pulsionsdivertikel an der Medialseite des Duodenums und in der Papillenregion, in 3-4 % aller Erwachsenen als Zufallsbefund. Selten Symptomatik wie Passagestörungen von Gallen- und Pankreasexkretion mit rezidivierender Cholangitis oder Pancreatitis. Op-Indikation eigentlich nur, wenn Kompressionserscheinungen oder Stase des Divertikelinhaltes nachgewiesenermassen Beschwerden machen.
   
 
   
wenn die embryonale Epithelproliferation bestehen bleibt, ohne dass anschliessend eine Darmlichtung gebildet wird.
   
 
   
siehe Magen-Duodenal-Ulcus
   
 
   
das Druckverhalten in der gesamten Speiseröhre wird durch Zurückziehen eines Druckabnehmers bestimmt.
vgl.
Dreipunktemanometrie.
   
 
   
Gefässanomalie führt durch Impression des Ösophagus zu Schluckstörungen. Die rechtsseitige Arteria subclavia entspringt dabei meist nicht dem Truncus brachiocephalicus, sondern direkt der Aorta distal des Abgangs der linken A. carotis oder aus der Aorta descendens. Sie unterkreuzt den Ösophagus und engt ihn u.U. ein,
vgl.
A. lusoria.
   
 
   
vgl..Miktionsstörungen
   
Quelle Verlauf Links
     
1   urspr. Autor: H. Sabiers (Hsabiers@aol, SabiersH@Kliniken-Koeln.de)  
begonnen   21.08.06    
aktualisiert:   24.08.06   Textmarken
    04.01.07   int.Links
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