Spinaliom
   
  syn: Spinozelluläres Karzinom, (verhorndendes) PlattenepithelCa, StachelzellCa, Epithelioma spinocellulare, Adenoides Ca der Haut
   
  HER / dRob 1268-1290 / Curran 14.48 / Laissue 57-58 / Derm1 219
   
 
Allgemein
   
 
  Tu epidermalen US (Stachelzellen), der intradermal einem CaInSitu entspricht und der nach unterschiedlich langer Zeit (Wochen bis Jahre) in die invasive Form übergeht.
     
  Das Spinaliom wächst destruierend, metastasiert lymphogen und hämatogen.
     
  Im Bereich der Schleimhäute und Übergangsschleimhäute ist das Spinaliom der am häufigsten vorkommende maligne Tumor.
   
 

Im Bereich der Haut 10x mehr Basaliome als Spinaliome

 

Im Bereich der Übergangsschleimhäute fast ausschliesslich Spinaliome

 

Im Bereich der Schleimhäute ausschliesslich Spinaliome

   
  (oft) Erhabener höckriger (verruköser) Knoten, der dann ulkusähnlich zerfällt:
     
ð   zunächst wenig auffällig, fest und breit aufsitzende, hautfarbene bis gb/bn, ev. hyperkeratotische, wenig erhabene Plaques, oft leicht verletzlich; die mit zunehmender Entzündungsreaktion in der Umgebun in einen exo- und endophytisch wachsenden Tu übergehen.
ð   Tu: Ø SzHaft, gb-bn Farbe, leicht verletzlich. z.T. exulzerierend
ð   z.T. lassen sich gelbliche Hornmassen entleeren.
   
  Prädilektionsstellen: Gesicht (v.a. Unterlippe;=Übergangsschleimhaut!), Ohren, Handrücken
     
  Morbidität: m>w; Mitteleuropa: m=12/100'000 (w=6); Texas 30; Australien 50 (bei Weissen)
     
  besonders gefährdet sind Menschen mit heller Hautfarbe, rötlichen Haaren und bl/gn Augen (Hauttyp 1)
     
  auftreten v.a. im Alter, v.a. zw. 70 und 80 Jahren. (summierte Noxen)
   
   
M. Bowen (nach Arsenexp. sowie sporadisch) geringe Metastasierungstendenz, ca. 5%
• aktinische Keratose (zuviel Sonnenexposition)
• in Verbrennungsnarbe erhöhte Metastasierungstendenz, 2-20%
• strahlengeschädigter Haut
• chronisch-infektiöser Hautfistel
chronische Unterschenkelulcera
• chron. entz. + chron. degenerative Hautveränderungen
• bei Sitz in Übergangszonen (Lippen, Anus, Vulva, Penis)
   
 
Klinik
 
bes. differenzierte Tumoren können schwierig abzugrenzen sein von: ï (Wachstum meist über Mt)
             
  Keratoakanthomen (Dd ev. unmöglich!!!)   97.3 ï Wachstum über Wo
  Kondylomen   96.5    
  pseudoepitheliomathöser Hyperplasie im Randbereich chronisch-entzündlicher Hautaffektionen        
  Basaliome   98.1 ï Wachstum über Jahre
             
ï   besonders wenn nur eine oberflächliche Biopsie vorliegt, kann oft keine korrekte Diagnose gestellt werden!
   
 
Therapie
 
• nach histologischer Diagnosesicherung, Excision mit Randsaum von mind. 1cm
  • wenn Excision in Spätstadium nicht mehr möglich ist: RadioTx
   
   
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Komplikationen
 
  • Das Spinaliom wächst invasiv in das umgebende Gewebe, v.a. in Muskulatur und Knochen, ein. ð Excision frühzeitig!!!
  • Metastasten -v.a. Lymphknotenmetastasten treten erst spät auf.
   
 
   
ð Robbins 1286-1290 / Curran 14.48 / Laissue 57/58 / Derm1 219
 
 
• makro:   (oft) Erhabener höckriger (verruköser) Knoten oder Ulkus
     
• mikro:   solider, epithelialer Tu mit Verhornungstendenz. Die Spinaliomzellen sind gross und plasmareich und ähneln den Keratinozyten des Stratum spinosum. Je differenzierter das Spinaliom, desto grösser seine Tendenz zur Verhornung. z.T. Hornperlen=konzentrisch aufgebaute Schichten von Spinaliomzellen mit zentraler Verhornung. Je undifferenzierter das Spinaliom, desto häufiger Atypien, Hyperplasie und Hyperchromasie der Zellen, sowie atypische Mitosen. Von der unteren Epidermisfläche aus dringen Tumorzapfen in das Korium vor. In den Tu-Randzonen besonders gehäuft entdifferenzierte Zellen. In der Tu-Umgebung gemischtzelliges Infiltrat.
   
histopathologisch
   
   
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Praep Bemerkung
98.2 Wechselnd differenziertes Plattenepithelkarzinom mit soliden Strängen polygonaler Zellen mit Interzellularbrücken; im Zentrum Bildung von Schichtungskugeln - gelegentlich mit Keratohyalinkörnerschicht - und Hornperlen. Häufig Einzelzellverhornung (Dyskeratose). Wechselnde Kernpolymorphie, vermehrt Mitosefiguren, gelegentlich atypische. Entzündliches Infiltrat häufiger bei differenzierten Tumoren als bei weniger differenzierten. Papillenbildung bei sog. verrukösem Karzinom (anales Riesenkondylom) oder plantares Karzinom mit tiefen keratotischen gangartigen Strukturen (sog. Carcinoma cuniuculatum). Spindelzellige Elemente besonders bei geringer Differenzierung (DD:Fibrosarkom)
   
 
quellen verlauf links
     
Skript Histopatho 110 / Derm1 219
Blockunterricht Derma, UniBe
neu 14.5.03
aktualisiert: 19.5.03 / 7.7.03
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