Hyponatriämie
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. Syn: Engl:
. ICD-10: E87.1
. HER 490 / Surf 238
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. (extern:) Wikipedia: Hyponatriämie
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Allgemein
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. Serum-Natrium . < 135mmol/Lt . . . .
. symptomatisch . < 130mmol/Lt .. . . .
. leicht . 125-134 mmol/L . . . .
. mittelschwer . 115-124 mmol/L . . . .
. schwer . < 115[4] bezw. <120mmol/L [2] .   gefährlich ... und Hinweis auf relevante Grunderkrankung!!!
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. fast immer zuviel Wasser und NICHT zuwenig Natrium [3] . . auch zB infolge überhöhter Wasseraufnahme zB LifeStyle (idiotische Trinktips: zB 3Lt Mineralwasser pro Tag sei gesund...) [3]
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. renaler Natriumverlust . . Diuretika (fast immer Thiazide, praktisch nie Schleifendiuretika [3]) oder Hyperglykämie (osmotische Diurese)
. extrarenaler Natriumverlust . . zB infolge chron. Erbrechen, Diarrhö oder Pankreatitis
. gestörte Wasserausscheidung . . zB chronische Niereninsuffizienz
. Stimulation RAAS und ADH-Sekretion . . (Barorezeptorenvermittelt) bei reduz. intravasalem Volumen bei Herzinsuffizenz (infolge Ödembildung), Leberzirrhose (infolge Aszites u/o Hypalbuminämie) oder nephrotischem Syndrom (wg. Hypalbuminämie)
.. inadaequate ADH-Sekretion (SIADH) . . zB ADH-Sekretion durch kleinzelliges Bronchuskarzinom ("paraneoplastisch"),
selten infolge zentraler Schädigung (Schädel-Hirntrauma, Apoplex, HirnTu, Encephalitis)
Medikamente: Zytostatika, Carbamazepin, TCA
bei ausgeprägter Hypothyreose
. Mineralokortikoidmangel . . NNR-Insuffizienz
. Überschuss an freiem Wasser . . psychogene Polydypsie oder exzessive Gabe elektrolytfreier Flüssigkeit (zB natriumarme parenterale Ernährung)
  Veränderung des Na/Wasser-Verhältnisses im Serum     zB bei Hyperlipidämie oder Hyperproteinämie (Pseudohyponatriämie) - betriff nur noch die Messung der Natriumkontentration mittels indirekter Potentiometrie
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. im Spital: meist Diuretika oder exzessive Gabe freier Flüssigkeit; oder halt bei Schwerer GrundKH: Herz-/Leber-/Niereninsuffizienz
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Hyperosmolar /
/Hypertone Hyponatriämie
Isoosmolar /
normotone Hyponatriämie
Hypoosmolar /
hypotone Hyponatriämie /
"echte" Hyponatriämie
>290 mmol/kg H2O 280-290 mmol/kg H2O < 280 mmol/kg H2O
Hyperglykämie
Hypertone Infusionen (Glukose, Mannitol)
Intoxikation (Äthylenglycol)
Pseudohyponatriämie
. Hypovoläm
hypotone Dehydration
Euvoläm Hypervoläm (Ödeme)
Dilutionshyponatriämie /
hypotone Hyperhydration
Urin-Osmolarität > Blut-Osmolarität Urin-Na tief!!! (<10 [4] bezw <20 [1]mmol/L)
extrarenaler Verlust:
GIT: erbrechen, DF, Fistel
Dritter Raum (zB Pankreatitis, Peritonitis)
Haut: Schwitzen, Verbrennung
pulmonal
Urin-Na erhöht (>20)
Wasserintoxikation
- psychogene Polydypsie
- BiertrinkerSyndrom
- Hypotone Infusionen
- SIADH
Glukokortikoidmangel [
1], Hypothypreose [1]
Urin-Na tiefnormal (<20)
extrarenal:
- Leberinsuffizienz
- Herzinsuffizienz
- Nephrotisches Syndrom
Urin-Osmolarität = Blut-Osmolarität Urin-Na normal (10-20 [4]) bezw >20 [1]mmol/L)
renaler Verlust:
primär: Diuretika, osmot. Diurese (Glu!!), Nephropathien: interstit.NP, prox.-tubul.Azidose, Salzverlustniere [
1]
sekundär: Mineralokortikoidmangel: NN-Insuffizienz (M.Addison)
  Urin-Na erhöht (>20)
renal:
- Niereninsuffizien (akut od. chron.)

Therapie

symptomatischer Pat. (metabolische Encephalopathie):
- hyperosmolare NaCl-Lösung - Schema siehe Surf
asymtomatischer Pat.
- isotone (0.9%) NaCl i.v.
hyperosmolare NaCl-Lösung +Diuretika (bei sympt.Pat.) oder isotone NaCl-Lösung (bei asympt. Pat.)
Wasserrestriktion (500-100ml/Tag)
Wasserrestriktion + Diuretika
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. eine der häufigsten Elektrolytstörungen . . va. im Spital
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Klinik
   
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. Somnolenz, Koma . . nur bei schwerer Hypernatriämie, als Ausdruck des Hirnödems
. KopfSz, Übelkeit, Tremor, epilept. Anfälle . . schnelle Entwicklung der Hyponatriämie/ des Hirnödems
. Müdigkeit, Verwirrtheit, Inappetenz, Wesensänderung . . langsame Entwicklung (> 2 Tage) [6]
. rezidiv. Stürze . . bei chronischer Hyponatriämie
. Osteoporose . .
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. Hirnödem . . wg. Einschwemmung von freiem Wasser in Hirnzellen
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Diagnostik
   
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. Osmolalität im Serum . . Ursacheneingrenzung
. Na-Konzentration im Urin . .
. Volumenstatus . . Halsvenen? Hautturgor? trockene Zunge (klossige Sprache?), RG's?
. Glu / HbA1c . . Hyperglycaemie?
. TSH . . Hypothyreose
. nü-Cortisol . . M. Addison /NNR-Insuffizienz? (auch: Adynamie?/Kollapsneigung?)
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. - nach [4]
   
 
. Natriumdefizit [mmol] = 0.5 (Frau) bzw. 0.6 (Mann) x KG x (Ziel-Na - gemessenes-Na) [4]
. Geschwindigkeit der Na-Substitution: nicht mehr als 0.3mmol/h (bei asymptomatischen Pat.) bezw. 0.5-1mmol/h (bei symptom. Pat) [4]
. nicht mehr als 8mmol/L am 1. Tag [4]
  Zielwert: initila ca 125mmol/L, danach langsamer substituieren (1-3mmol/L/d) [4]
   
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Hypoosmolar:
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. Hypovoläm     Volumensubstitution mit 0.9% NaCl (langsam wg. Hirnödem!) - Laborkontrolle alle 2-3h [4]
höhere Konz. nur bei schwerer Hyponatriämie!!!
. . . . . . symptomatischer Patient / metabolische Enzephalopathie: Hypertone Flüssigkeitsgabe
. . . . . . zB NaCl 3% iv: 1-5ml/KG/h (=0.5-5mmol Na/KG/h; 500ml enthalten 256mmol Na+)
. . . . . . oder zB NaCl 2% iv: 500ml/2h (500ml enthalten 170mmol Na+)
. . . . . . oder zB NaCl 2% (oder 5%): iv-Boli zu 20-50ml (20ml NaCl 2% = 6.8 mmol Na+)
. . . . . . asymptomatische Patient: isotone Flüssigkeitsgabe
. . . . . . zB NaCl 0,9% iv (1 L enthält 154 mmol Na+)
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. Euvoläm     Natriumsubstitution
. . . . . . symptomatischer Patient / metabolische Enzephalopathie: Hypertone Flüssigkeitsgabe (s.o.) ODER Diuretika (zB Furosemid/Lasix®)
. . . . . . asymptomatische Patient: Wasserrestriktion + isotone Flüssgkeitsgabe 0.9% NaCl
. . . . . . Wasserrestriktion: 10ml/KG/24h, zB 500-1000ml/24h
. . . . . . UND EV isotone Flüssigkeitsgabe: zB NaCl 0,9% iv (1 L enthält 154 mmol Na+)
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. Hypervoläm     Flüssigkeitsrestriktion (500-1000ml/d, siehe oben) UND Diuretika
. . . . . . Diuretika: zB Furosemid/Lasix®
. . . . . . der Anstieg der Na+Konzentraton unter Lasix kommt durch den freien Wasserverlust zu stande. Der gleichzeitig durch die Diurese entstehende Natriumverlust ist weniger ausgeprägt und verursacht per se keine Hyponatriämie. [4]
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Isoosmolar / Pseudohyponatriämie:
. - keine
   
 
Hyperosmolar:
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. absetzen der ursächlichen Infusion
. ev. freies Wasser
. Korrektur der Hyperglycaemie
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. - Komplikation eines zu schnellen Na-Ausgleichs!!!
   
. DESHALB: max. 12mmol/24h, häufige Laborkontrollen!.
Sy:   schlaffe Parese, Dysarthrie, Dysphagie . . MRI
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Quellen Verlauf Links
     
1 . HER 490: nur wenig . ok .
2 . Fallbuch Med Fall 56 (S.57/251) . ok .
3 . PD Hess, Internist, HÄ-FoBi 28.03.2011 Dürrenroth . ok .
4 . Surf 238 . ok .
5 . - . - .
. . nix: . . .
begonnen . 18.05.11 . angelegt, Pünktli
aktualisiert: . 23.05.11 . Fallbuch MED
. . 24.05.11 . Surf, HER
broken Links: . 23.05.11 . -
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Haftungsausschluss / Disclaimer
6 . Wikipedia: Hyponatriämie . -
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