Ausstrahlungsmuster und Myofasciale Triggerpunkte Gesässmuskulatur
   
 
  Therapietechniken: siehe Triggerpunkttherapie        
   
  M. Glutaeus Maximus - M. Glutaeus Medius - M. Glutaeus Minimus - M. Piriformis - M. tensor fasciae latae -
   
 
  ManDx 388 / ManTx / ManOrd 810 / Sob2 307
 
M. Glutaeus Maximus

Je nach TrP über dem ganzen Glutäalgebiet, dem Sakrum und manchmal über dem dorsalen Oberschenkel
quelle triggerpoints.net

Mit dem linken Ellenbogen wird das rechte Knie auf die linke Seite gedrückt, bis man einen leichten Zug in der rechten Gesässmuskulatur verspürt. Der Kopf wird nach hinten gedreht.
quelle soccerdrills.de
   
Bemerkung
. der Patient beklagt häufig eine Ruhelosigkeit und einen anschwellenden Schmerz bei längerem Sitzen.
. der Glutaeus maximus soll bei Lumbosakralgien immer in die Untersuchung/DD miteinbezogen werden
. ein schwacher / verküzter M. ist oft assoziiert mit einer Hyperlordosierungstendenz.
Ursprung
. dorsaler Abschnitt der Darmbeinschaufel (hinter Linea glutaea post.), Fascia thoracolumbalis, Os sacrum, Lig. sacrotuberale.
Ansatz
. kraniale Anteile in Tractus iliotibialis, caudale Anteile Tuberositas glutaea femoris auf einer Länge von 10cm
Funktion
. Extension im Hüftgelenk, Adduktion und AR des Oberschenkels, caudaler Anteil Adduktor. Hält dem Rumpf beim aufrechten Stehen. Wirkt beim Gehen, Treppensteigen. Stabilisiert beim Aufrichten aus nach vorne gebeugtem Rumpf, stabilisiert Rumpf beim Anheben von Lasten, wenn ansonsten der Rumpf/das Becken nach vorne kippen würden.
Innervation
. N. glutaeus inferior L5-S1 (ist auch Kennmuskel S1)
Schmerz
. Je nach TrP über dem ganzen Glutäalgebiet, dem Sakrum und manchmal über dem dorsalen Oberschenkel
 
 
Krafttest
. (auch S1 - M. Glut. maximus ist Kennmuskel!)
Bauchlage, Leisten am Ende der Liege. Extension gg. Widerstand bei (90°) gebeugtem Unterschenkel (ausschalten der ischiokruralen Muskulatur!)
Dehnungstest
. maximale Hüftflexion (auch mit leichter Abd oder Add). DehnungsSz lassen sich im M. glutaeus max. nur bei einwandfreier Hüftflexion auslösen
Palpation / Triggerpunkte
. Die meisten Triggerpunkte findet man nahe des Sakrums (CAVE: Abgrenzung zu Ansatztendinosen!) sowie auch etwas kaudaler, im Bereich der Glutäalfalte.
TrP auch bei Dysfunktionen oder strukturellen Alterationen (inkl. DH, Wurzelreizungen) im Bereich L4-S1/SIG
(Triggerpunkt-) Therapie
. Lagerung: Seitenlage, unteres Bein gestreckt, oberes (betroffenes) leicht flektiert - für Vordehnung (wie Seitenlagerung im GABI) ODER Oberkörper über Tisch gebuegt, Beine am Boden.

I:

. Kompression des TrP

IIb:

. Kompression des TrP whrd kleiner Hüftflexions- und Extensionsbewegungen.

III:

. Ausstreichen: Langsam mit Fingerknöcheln oder mit dem EB entlang des Faserverlaufes.

IV:

. Fascientrennung an der kaudalen Grenze gg die Hamstrings
Heimübung
. Dehnen: Mit dem linken Ellenbogen wird das rechte Knie auf die linke Seite gedrückt, bis man einen leichten Zug in der rechten Gesässmuskulatur verspürt. Der Kopf wird nach hinten gedreht.
   
 
  ManDx 390 / ManTx 221 / ManOrd 811 / Sob2 307
 
M. Glutaeus Medius
Je nach TrP am Beckenkamm, über dem Sakrum und tief lumbal. Manchmal über dem lateralen OS bis zum Knie. Pat. hat Mühe zum Gehen.
quelle toensbergmassageklinik.com
 
quelle myopain.com
   
Bemerkung
. M. Glutaeus medius (und -minimus) sind häufig für pseuroradikuläre Ausstrahlungen verantwortlich. Der M. Glutaeus medius ist am häufigsten Ursache für muskulär bedinge Lumbosakralgien.
  .  
Ursprung
. Fächerförmig von unterhalb Crista iliaca fast über deren ganzer Länge
Ansatz
. Aussenseite des Trochanter major
Funktion
. Abduktion OS, ventrale Portion: zus. Fl+IR, dorsale Portion: Ext+AR
Innervation
. N. glutaeus sup. / L4-L5-S1
Kennmuskel L5 (Beckenabsinken auf Spielbeinseite im Einbeinstand / Trendelenburg)
Schmerz
. Je nach TrP am Beckenkamm, über dem Sakrum und tief lumbal. Manchmal über dem lateralen OS bis zum Knie. Pat. hat Mühe zum Gehen.
Funktionstest
. Seitenlage, Adduktion des Beines, leichte IR, Widerstand oberhalb Knie.
(Bei gebeugtem Bein können die Muskeln mit Ansatz am Tractus iliotibialis - M. Glut. maximus und Tensor Fascia latae- ausgeschaltet werden)
Schmerzprovokation
. am Liegenende, Seitenlage, mit tischnahem Bein angewinkelt, Abduktion gg. Widerstand oder Adduktion durch das Eigengewicht / den Therapeuten
Palpation / Triggerpunkte
. am häufigsten unterhalb des Beckenkammes und ganz lateral
(Triggerpunkt-) Therapie
. der Patient sitzt, lässt die Beine über Liegenende hängen, der Therapeut sitzt hinter ihm.

I:

. Kompression des TrP

IIb:

. bei aktiver Hüftabduktion oder aktiver Hüftrotation

III:

. Unter Vordehnung mit Knöcheln oder Ellenbogen

IV:

. Trennung einzelner Stränge voneinander und Faszientrennung gegenüber dem M. Glutaeus maximus
Heimübung / Dehnungsübung
. x
 
   
 
  (ManDx 390) / ManTx 221 / ManOrd 811 / Sob2 307
 
M. Glutaeus Minimus
Tief im Gesäss und lateral das Bein hinunter bis zum Knöchel (Pseudoischialgie). HüftSz bis zum Hinken.
quelle wagner

Knie zur Schulter ziehen
(dehnt ebenfalls M. Glut. med.)
quelle theosteopath.net
   
Bemerkung
. M. Glutaeus minumus (und -medius) sind häufig für pseuroradikuläre Ausstrahlungen verantwortlich.
. kann von Funktion und Palpation her kaum vom darüber liegenden Glut. medius abgegrenzt werden
Ursprung
. Fächerförmig in der Tiefe unterhalb / caudal des M. glutaeus Medius, (caudale Hälfte der Ala ossis ischii), dorsale Fasern von der Icisura ischiadica major.
Ansatz
. ventrolateriokranialer Quadrant des Trochanter major
Funktion
. Abduktion des OS, insgesamt wie M. Glut. medius; Verhindert ein Beckenabsinken auf Spielbeinseite (Trendelenburg)
Innervation
. N. glutaeus sup. / L4-L5-S1
Schmerz
. DD L5 / S1
Tief im Gesäss und lateral das Bein hinunter bis zum Knöchel (Pseudoischialgie). HüftSz bis zum Hinken.
Funktionstest
. (wie Glut. med.)
Seitenlage, Adduktion des Beines, leichte IR, Widerstand oberhalb Knie.
(Bei gebeugtem Bein können die Muskeln mit Ansatz am Tractus iliotibialis - M. Glut. maximus und Tensor Fascia latae- ausgeschaltet werden)
Dehnung / Schmerzprovokationstest
. (wie Glut. med.)
am Liegenende, Seitenlage, mit tischnahem Bein angewinkelt, Abduktion gg. Widerstand oder Adduktion durch das Eigengewicht / den Therapeuten
Palpation
. Ursprung durch die Mm. Glut. med. und max. hindurch. TrP des Ursprungs folgen einer kranial-konvexen Linie vom Ventralrand der Ala ossis ischii bis in die Nähe der Spina iliaca posterior inferior.
Triggerpunkte
. liegen tief unter M. glutaeus maximus und medius
(Triggerpunkt-) Therapie
. der Patient sitzt, lässt die Beine über Liegenende hängen, der Therapeut sitzt hinter ihm.

I:

. (ischämische) Kompression durch M. glutaeus medius hindurch

II:

. ...bei aktiver Hüftabduktion oder aktiver Hüftrotation

III:

. Aussteichen der TrP unter leichter Vordehnung durch den M. Glutaeus medius hindurch (schwierig)

IV:

. Fascienlösung gegenüber Tensor möglich, aber nur durch den M. glutaeus medius hindurch
Heimübung
. Knie gg. Gegenschulter ziehen und fixieren (mit dem kontralat. Arm), Zug am Bein über Gesässmuskulatur nach schräg lateral (Rtg. Abduktion und Rtg. Extension)
 
   
 
  (ManDx 392) / ManTx 222 / ManOrd 812 / Sob2
 
M. Piriformis

Sz im Bereich des ISG, über dem Trochanter major oder dem Gesäss. Manchmal auch über dem dorsalen OS.
quelle SaunaAequilibrum

im sitzen: Auf Stuhl sitzen, Unterschenkel der betroffenen (linken) Seite oberhalb des Knies auf den Oberschenkel der anderen Seite legen. Oberkörper mit möglichst gestrecktem Rücken nach vorne Neigen, bis im Gesäss der "Wohl"schmerz verspürbar ist.
quelle getactivetampa
   
Bemerkung
. Gute Erfolge bei rezidivierenden ISG-Blockierungen
. Piriformis-TrP sind seltener als man bisher angenommen hat
. Wichtig ist nach der TrP-Behandlung die tägliche Dehnung durch den Patienten (zB im liegen vor dem Aufstehen - "bevor das Gestell belastet wird")
Ursprung
. Facies pelvina ossi sacri (Innenseite!) zwischen den Foramina sacralia II-IV
Ansatz
. Kraniomediale Spitze des Trochanter major
Funktion
. AR Oberschenkel: in 70° Hüftflexion reiner Abduktor
Innervation
. Plexus sacralis, S1
Schmerz
. Sz im Bereich des ISG, über dem Trochanter major oder dem Gesäss. Manchmal auch über dem dorsalen OS.
Dehnungstest
. Aussenrotation der Hüfte bei 90° Hüftflexion und Hüftabduktion (Schneidersitz): Knie kann nicht abgelegt werden.
ODER: Rückenlage, Hüfte 60-70° flektiert, maximale Adduktion (Seitenvergleich, Sz!); Druck gg. Widerstand Rtg. Abduktion
Palpation
. Kreuzungspunkt SIPS - Tr.major sowie SIAS - Unterpol Os Coccygis, durch den M. glutaeus maximus hindurch.
Direkte Palpation des nicht verkürzten Muskels nicht möglich.
Den verkürzten Muskel kann man als querverlaufenden Muskelstrang gut palpieren
5. Am grösseren Winkel gg. der Vertikalen lässt sich der Piriformis vom Gl.Maximus unterscheiden.
(Triggerpunkt-) Therapie

. Bauchlage, Knie auf der Behandlungsseite 90° flektiert, OS mit leichter IR. Der Therapeut steht neben dem Patienten und hält die IR über den Fuss des Patienten.

I:

. Relativ starker Druck durch den M. glutaeus maximus hindurch auf den Muskel.

IIb:

. ev. mit kleinen AR- und IR-Bewegungen.

III:

. Ausstreichen des TrP unter leichter Vordehnung. Haut mitnehmen, kein Weggewinn auf der Haut.

Z

. Needling: schwierig / gefährlich wg. möglicher Läsion des N. ischiadicus und deshalb - wenn überhaupt - nur lateral.
Druckinhibitionstechnik - ManOrd 813
.

Bauchlage, leicht schräg, so dass betroffenes "Bein" über die Liegenkante hängt. Knie/US des Patienten zwischen den Knien des Therapeuten, der am besten auf einem Drehstuhl sitzt. Aufsuchen der Schmerzpunkte mit sanftem Druck. Druck halten. Schmerzfreie Stellung suchen (über Rotation des Therapeuten auf dem Drehstuhl und dadurch Veränderung der Hüftflektion des Pat). 90'' halten. Zurück in SzStellung und ReTestung.

Heimübung
. Rückenlage, Hüfte 90° flektiert, betroffenes (linkes) Knie mit der rechten Hand fassen und zur (rechten) Schulter ziehen.
. im sitzen: Auf Stuhl sitzen, Unterschenkel der betroffenen (linken) Seite oberhalb des Knies auf den Oberschenkel der anderen Seite legen. Oberkörper mit möglichst gestrecktem Rücken nach vorne Neigen, bis im Gesäss der "Wohl"schmerz verspürbar ist.
 
   
 
  (ManDx -) / ManTx 223 / ManOrd 820 / Sob2 307
 
M. tensor fasciae latae

Sz im Bereich des Trochanter major und am lateralen OS, manchmal bis zum Malleolus lateralis.
quelle triggerpoints.net

Beine gekreuzt, Füsse zusammen. Hinteres Bein ist das Ziel. LWS durchdrücken. Gewicht auf das hintere, gestreckte Bein verlagern (vordere Hüfte darf sich senken).
quelle exrx
   
Bemerkung
. Der Patient kann nachts weder auf der betroffenen, noch auf der Gegenseite längere Zeit liegen. (Sz durch Druck UND Dehnung). Beeinträchtigung des Gangbildes möglich.
. Bei eingeschränkter AR der Hüfte ist der M. Tensor fasciae latae oft wesentlich beteitligt.
. Überlastungsbedingt myofasciale Veränderungen: zB Gehen auf unebenem Gelände (verstärkter Stabilisationsbedarf); oder bei Coxarthrose (Extensionsdefizit)
Ursprung
. Spina iliaca anterior superior
Ansatz
. Tractus iliotibialis -> Tuberositas tractus iliotibialis der Tibia
Funktion
. spannt Fascia lata, hilft bei der Flexion+Abd im HG, sowie bei der Knieextension
Innervation
. N. glutaeus superior, L4-L5
Schmerz
. DD L5 (imitiert oft Wurzelreizung!)
Sz im Bereich des Trochanter major und am lateralen OS, manchmal bis zum Malleolus lateralis.
Dehnungstest
. Bauchlage, Becken fixiert; der OS wird in eine Extensions-Adduktions-AR-Stellung gebracht.
. Seitenlage: mit Rücken an Rand der Untersuchungsliege liegen, betroffenes Bein oben, gestreckt über die hintere Kante hängen lassen. Tibiamitte sollte Niveau der Liegeoberfläche erreichen: ansonsten verkürzt.
Palpation / Triggerpunkte
. Rückenlage, Hüfte AR und etwas flektiert (so können die tiefen TrP besser palpiert werden).
TrP vorwiegend im kranioventralen Anteil, lateral des M. sartorius.
(Triggerpunkt-) Therapie
. Lagerung: Rückenlage, Bein aussenrotiert (oder Seitenlage, oberes Bein extendiert).

I:

. Kompression des TrP

II:

. bei AR- und IR-Bewegungen.

III:

. Lokales Ausstreichen des TrP mit den Fingerspitzen, ausstreichen des ganzen Muskels mit den Fingerknöcheln oder dem Ellbogen.

IV:

. Möglich zwischen dem M. tensor fasciae latae und dem M. Sartorius
Heimübung
. stehen: Beine gekreuzt, Füsse zusammen. Hinteres Bein ist das Ziel. LWS durchdrücken. Gewicht auf das hintere, gestreckte Bein verlagern (vordere Hüfte darf sich senken).
 
   
   
Quellen Verlauf Links
     
1   ManDx 388ff   ok  
2   ManTx 220ff   ok  
3   ManOrd 810   oK  
4   Unterlagen Kurs Manuelle Medizin SAMM, 2009-2010      
5   Train 96 (M. piriformis) / 98 (tensor fasciae latae)      
    nix:      
begonnen   20.12.2009    
aktualisiert:   01.01.2010   ok / vosständig
    09.01.2010   Liste Repe SAMM
    25.01.2010   Bilder Stretching fertig
    05.11.2010   ManOrd
    -   -
broken Links:   01.01.2010    
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